Kitty, Daisy & Lewis rocken & rollen in Dortmund
 [ on air ]

Kitty, Daisy & Lewis rocken & rollen in Dortmund

Eingepfercht zwischen den Dortmunder Stadien Rote Erde – alteingesessene BVB-Fans werden sich an die Kultstätte erinnern – und dem allgemein bekannten Westfalenstadion findet sich das Strobels, eine Mischung aus Restaurant und Club, wo man sowohl Gaumen als Ohren verwöhnen kann. Beste Gelegenheit dazu gab es gestern, als nämlich das britische Rock’n’Roll-Trio Kitty, Daisy & Lewis zu Gast war.

Da das Wetter mitspielte, wurde die Show auf die im Außenbereich installierte Holzbühne verlagert, die zuerst die Honky Tonk Powders und anschließend Danny & The Wonderbras aus Rheinland-Pfalz, die mit selbstgeschriebenem Material, traditionellen Covers und Neuinterpretationen von Pop-Songs (darunter das von The Zutons geschriebene „Valerie“, der Amy Winehouse mit Mark Ronson zu noch größerem Ruhm verhalf) dem gut gefüllten Publikumsbereich einheizte.

Gegen 22 h betraten dann die erst 17, 19 und 22 Jahre alten Geschwister Kitty, Daisy und Lewis Durham die Bühne, die auf der sonst noch in Deutschland durch Heidelberg, Hamburg und München verlaufenden Tour von niemand geringerem als ihren Eltern Graeme an der Gitarre und Ingrid am Kontrabass unterstützt werden. Ingrid Weiss dürfte einigen Musikkennern bekannt sein, bediente sie bei der auch für Kurt Cobain legendären all-female-Punkband The Raincoats die Drums. Diese doch durchaus bizarre Ausnahmesituation hielt ihre Kinder dennoch nicht davon ab, sich immer wieder einen tiefen Zug aus der Whiskeypulle oder der Zigarette zu gönnen.

Im Handumdrehen war das Publikum von der einzigartig rauchigen Stimme von Daisy gefesselt und wurde bis zum Ende des Konzerts nicht mehr losgelassen. Bald trennte sich auch die Spreu vom Weizen und die ersten Rock’n’Roller konnten das Tanzen nicht mehr unterdrücken und schwangen einfach munter drauf los, dass es eine Freude war, zuzuschauen. Jeder ihrer Tracks, darunter selbstverständlich auch die Hits „(Baby) Hold Me Tight“, das Canned Heat-Cover „Going Up The Country“ oder “Honolulu Rock-A-Roll-A”, wurden vom Publikum frenetisch gefeiert. Die Band muss sich schon während des Konzerts gefragt haben, warum sie nicht öfter nach Deutschland kommen.

Ein paar neue Tracks des – nach Aussage von Lewis Durham – wahrscheinlich im Frühjahr 2011 wieder über Sunday Best erscheinenden Albums wurden auch zum Besten gegeben, sowie ein paar Rocksteady- und Ska-Nummern, für die extra ein Trompeter auf die Bühne geholt wurde, der für einen weiteren Stimmungsschub sorgte. Die Masse kannten von da an kein Halten mehr und tanzte, was das Zeug hielt. Die Atmosphäre war entspannt euphorisch, bis plötzlich Lewis Durham von der Bühne aus die Ansage machte, dass die Polizei vor dem Lokal stünde und den Abend aus Lautstärkegründen beenden wollte. „Well, it’s your fault if they arrest me!“ schimpfte er sichtlich amüsiert auf das Publikum, woraufhin es mit der Zugabe bald weiterging, bevor, nachdem das Konzert beendet war, der Abend am Merchandise-Stand und auf der rockenrollenden Tanzfläche des Strobels sein vergnügliches Ende fand.

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