Jede Woche bringt hochschulradio düsseldorf neue Musik in euer Radio. Wir spielen für euch sowohl die angesagteste Musik aus dem Kosmos der Alternativ-Szene als auch die besten Newcomer und Geheimtipps. Damit ihr auch wisst wer die Künstler und Künstlerinnen sind, die wir zurzeit häufiger spielen, präsentieren wir euch hier im brandneu-blog die Hintergründe zu unseren neusten Songs im Programm. Die restlichen Songs, die momentan häufiger laufen (auch Rotation genannt), seht ihr HIER.
Musik, die das Internet bewegt! Vielleicht ist das die Überschrift, die sich Simon de Wit alias Blanks für seine Karriere geben kann. Der junge Mann aus Groningen im Norden der Niederlande hat nämlich bereits vor seiner eigentlichen Musikkarriere im Netz sehr erfolgreich agiert. Vor allem mit seinem Youtube-Kanal konnte er bereits viele begeistern. Aber irgendwie hat die Musik dann doch noch gerufen. Mit Songs wie „Dance Alone“ und „What You Do To Me“ hat er seit letztem Jahr insbesondere in Indie-Radios viele Minuten sammeln können. Und trotzdem: Im Netz bleibt Blanks weiter beliebt. Alleine auf TikTok hat Simon inzwischen 1,6 Mio. Likes und auf Youtube fast 70 Mio. Plays, was sich nicht schlecht liest. Mit „Turn Around“ knüpft Blanks jetzt an seinen Sound weiter an: viele Synthies, etwas Retro und ja, auch ein bisschen seichter Pop. Aber es funktioniert und bleibt im Ohr!
Feilschen, handeln, bieten – klingt wie eine neue Doku-Soap im Privatfernsehen, ist aber eine gute Zusammenfassung davon, was Anfang dieses Jahres mit der englischen Senkrechtstarterin Holly Humberstone passiert ist. Denn Erfolg will bekanntlich bezahlt werden! Was ist passiert? Holly Humberstone durchbricht 2020 mit ihrem Song „Falling Asleep At The Wheel“ die Decke des Erfolgs. Innerhalb weniger Wochen haben viele Musik-Insider*innen die junge Engländerin auf ihrem Zettel. Sie schiebt sogar noch eine erste EP hinterher. Die BBC prognostiziert ihr Anfang 2021 für dieses Jahr dann den Durchbruch in der berühmten „Sound Of 2021“ Liste, wo die BBC Talente für das kommende Jahr auszeichnet. All das bleibt nicht unbemerkt: Viele große Plattenfirmen wollen Holly unter Vertrag haben. Am Ende macht das Rennen die Plattenfirma, bei der auch Billie Eilish ist. Mit „The Walls Are Way Too Thin“ erscheint jetzt die zweite Single seit dem neuen Plattenvertrag. Und wir können sagen: Holly klang nie besser. Der Song hat Wehmut, Drama, aber auch eine erwärmende, jugendliche Frische. „The Walls Are Way Too Thin“ klingt wie die Hymne für die aktuell etwas verregneten Frühlingstage.
Michelle Zauner aka The Japanese Breakfast hat eine extrem produktive erste Jahreshälfte 2021 – und das sogar in verschiedenen Medien. Schon im April hat die in den USA ansässige Künstlerin ihr Buch „Crying In H Mart“ veröffentlicht. Am 4. Juni kommt das Musikalbum „Jubilee“ dazu. Aus diesem Album hat Japanese Breakfast mit „Savage Good Boy“ jetzt die dritte Single ausgekoppelt – eine leichte Indiepop-Nummer mit flatternden Gitarren und Drums, die aber immer wieder von harten Klavieranschlägen aufgerüttelt wird.
Wenn die britische Band Sports Team das Adjectiv “happy” benutzt, ist meistens eine große Portion Skepsis und Ironie mit dabei. Das hat die Band schon in den Lyrics ihres Debütalbums „Deep Down Happy“ gezeigt, das im letzten Jahr erschienen ist. Und dabei bleibt es auch in ihrem ersten neuen Release nach dem Album, der Single „Happy (God’s Own Country)“. Mit ihren sarkastischen Lyrics und leicht punkigem Indierock schließt sie nahtlos and Sports Teams Debütalbum an.
Zuletzt haben wir ja eher den Trend gesehen, dass Bands in deutsche Städte ziehen, um an ihrer Karriere zu feilen. Zu nennen wären da alleine in Berlin Cassia (ursprünglich aus UK), Parcels (ursprünglich aus Australien) oder ganz neu IDER (ursprünglich auch aus UK). Die deutsche Musikerin Greta geht da einen anderen Weg. Denn sie ist nach Dänemark gezogen, um ihre Musik groß zu machen. Das hat sie uns auch letztes Jahr im Interview erzählt. Seit ihrem Debütalbum sind jetzt schon wieder einige Monate ins Land gezogen. Trotzdem macht Greta keine Pause. Mit „Vibrant“ erscheint jetzt ein neuer, im wahrsten Sinne des Wortes vibrierender Song, der durch electropoppige Landschaften wandert und uns quasi auf einer Keyboardwolke über die ätherisch-duftenden Musikfelder mit nimmt.
Muss Postpunk immer düster und kalt klingen? Diese Frage scheinen Whispering Sons in ihrer aktuellen Single unter dem Namen „Heat“ provokant zu stellen. In „Heat“ vereinen die Belgier*innen einen trockenen, schnellen Beat mit Gitarren, die mal hypnotisch, mal quietschend daher kommen. Sängerin Fenne Kuppens ergänzt das um ihren markanten rauen und tiefen Gesang. „Heat“ ist Teil von Whispering Sons‘ neuem zweiten Album „Several Others“, das am 18. Juni erscheint.
Einen eigenen Sound finden, sich klanglich von der Masse abheben und Wiedererkennungswert schaffen – für unzählige Künstler*innen sind das die Herausforderungen ihres kreativen Schaffens. Die Wiener Band Sharktank geht einen anderen Weg. Das Trio verbindet elegant verschiedene bestehende Sounds und schafft dadurch eine innovative Klangwelt. Basslastiger Oldschool-Hip-Hop, warmer Indie und ein dezenter Punk-Vibe – haben wir alles schon mal gehört, aber vermutlich nur selten in einem Song. Sharktanks Debütalbum „Get It Done“ erscheint am 11. Juni. Die gleichnamige Single braucht übrigens nicht lange, um zu überzeugen: Fünf punchy Kickdrums genügen.
Es gibt so Künstler*innen, die machen mit jedem Album eine Metamorphose durch. MGMT oder Radiohead wären Bands, die uns da womöglich schnell einfallen. Komplett wäre die Liste allerdings nur, wenn sie auch eine gewisse Annie Clark aka St. Vincent beinhalten würde. Die Preis-prämierte Künstlerin ist bereits seit Jahren eine erstklassige Ansprechpartnerin für wandelbaren Pop mit Message. Hat sie auf ihrem letzten Album zum Beispiel Discopop ausgelotet, ist ihr neues Album „Daddy’s Home“ an mancher Stelle erstaunlich folkig (für ihre Verhältnisse) und akustisch geraten. Ein Song, der aber sehr stark heraus sticht ist „Down“, der sich durch viele bouncige, genrelose Beats und Sphären auszeichnet. Es ist ein Song zwischen den Welten, was ihn aber umso stärker macht. Im Song selbst geht es übrigens um Selbstbewusstsein und eine „Fuck-Off“-Attitude. Das neue Album „Daddy’s Home“ ist seit dem 14. Mai streambar und käuflich zu erwerben.
In ihrer neuen Single „L.OST“ schaffen es Von Wegen Lisbeth, das Lebensgefühl unserer Generation melancholisch-gesellschaftskritisch einzufangen. Die Hauptstädler widmen „L.OST“ dem Bahnhof Lichterfelde Ost, einem Bahnhof im Südwesten Berlins abseits des pulsierenden Szenelebens und der Places-To-Be für Tourist*innen. Im empfehlenswerten Musikvideo zum Song schauen wir dabei zu, wie das Viertelleben an Sänger Matze in einem Café buchstäblich in Slow Motion vorbeizieht. Genaues Hinschauen lohnt sich: Im Video sind einige andere musikalische Schwergewichte des deutschen Indie versteckt.
Nach “You’re The One” koppelt die Londoner Künstlerin Laurel mit “Let Go” den zweiten Song aus ihrer kommenden neuen EP aus. Wie auch die erste Single beschäftigt sich „Let Go“ mit unerwiderter Liebe. Und auch Laurels verspielter Indiepop mit 80er-Synthies bleibt wie gewohnt. Was die neue EP „Limbo Cherry“ noch bietet, wird sich an ihrem Erscheinungstermin am 18. Juni zeigen.
Großbritannien wirkt manchmal wie eine nie endende Quelle an großartigen Künstler*innen. 2020 wurde aus dieser Quelle insbesondere die junge Millie Turner hoch in die Luft gehoben. Mit Songs wie „Jungle“ oder „January“ konnte sie bereits international von sich reden machen. Ein Album fehlte bis dato noch. Das hat Millie jetzt aber nachgeholt. Mit „Eye Of The Storm“ veröffentlicht sie ihr erstes Mini-Album. „Mini“ heißt in dem Fall acht Songs – es soll Künstler*innen und Bands geben, die das auch als „volles“ Album sehen. Insofern liefert Millie uns einiges an neuem Material im typischen Millie-Sound. Heißt: alles etwas Upbeat, mitziehend und sehr eingängig. Unser Tipp von der Platte ist der Track „Talk To Me“.
Songs über Songs – The Vaccines bringen in ihren Titeln gerne die Themen Musik und Songwriting an sich ein und schaffen damit eine Art Meta-Songs. Nachdem das in der Vergangenheit Lyrics wie „Your love is my favourite song“ und „Your love is my favourite band“ gezeigt haben, schließt auch die neuste Single „Headphones Baby“ daran an. „I wanna live inside your headphones, baby“, heißt es im Text der Indierock-Nummer. Auf Social Media versprechen The Vaccines, dass bald mehr neue Musik folgen soll. Es könnte also sein, dass sich Fans im Laufe des Jahres noch über ein neues Vaccines-Album freuen können.
Eigentlich schon fast schade, dass der Sommer vor der Tür steht. Denn der neue Song vom deutschen Newcomer Edwin Rosen würde eigentlich super in eine zerklüftete Herbstlandschaft passen (ähnlich zum Musikvideo). So kalt, hypnotisch und zehrend wirkt „Verschwende Deine Zeit“, ein ruhiger, dennoch sanft treibender, synthiegetränkter Song, der gefühlt auch aus Berliner Underground-Clubs im Jahr 1988 hätte stammen können. Der Sound mag also zwar retro klingen, wirkt aber erfrischend und kommt bei den Leuten an. Rosen hat auf Spotify zum Beispiel gerade mal fünf Songs veröffentlicht. Er hat mit seinem Hit „Leichter//kälter“ (ebenfalls in der hochschulradio-Playlist) trotzdem bereits knapp 4 Millionen Streams aus dem Stand bekommen und Airplay bei einigen Alternative/Indie-Programmen in Deutschland. Da hat es schon schlechtere Starts in die Musikkarriere gegeben. Über Rosen selbst ist wenig bekannt – im Netz bleibt er „ein Phantom“ wie es ein Musikmagazin so schön beschrieben hat. Vielleicht wird sich das nach „Verschwende Deine Zeit“ ändern.
Das College abbrechen, eine Band gründen und einfach loslegen – so beschreibt der Song „Let’s Go“ den Weg der kanadischen Band The Beaches. Diese DIY-Methode, die sich für die Band auszuzahlen scheint, unterstreicht auch der Sound von „Let’s Go“. Der kombiniert Garage-Gitarren mit einem eingängigen Gesang im Refrain. „Let’s Go“ ist Teil von The Beaches‘ aktueller EP „Future Lovers“.
Elektronischen Musik macht eine schwere Zeit durch. Wie kaum eine andere Jugendkultur stehen und fallen die elektronischen Sounds mit ihren Raves, Clubs und Festivals, bei denen normalerweise wöchentlich viele Menschen zusammenkommen und das Leben feiern. Eine neue Single der Chemical Brothers ist da wie eine Oase in der Wüste. Die beiden Briten Rowlands und Simons sind seit 30 Jahren eine feste Institution im elektronischen Spektrum. Sie gehören zu den wenigen Künstler*innen, die mit ihren zeitlosen Dance-Hymnen die Konfliktlinien der oft gespaltenen Dance-Szene durchbrechen. Mit der neuen Single „The Darkness That You Fear“ schaffen sie das altbekannte Kunststück, einen Song zu produzieren, der sowohl (hoffentlich bald wieder) im Club als auch auf dem Sofa funktioniert.
Liebe Freundinnen und Freunde der frischen Musik: Es gibt sie noch, die echten Frühlingshits! Und ganz Corona-konform singt der folgende Künstler sogar vom Balkon! Aber eins nach dem anderen. „Balcony“ heißt die neue Single vom 21-jährigen Sloan Struble aus Texas, besser bekannt als Dayglow. Es ist ein Song, der wie eine Extradosis Sonnenschein wirkt. Spaßige, leichtfüßige Indiebeats treffen auf angenehme Keyboardakzente, die den Frühling nur so herbei sehnen lassen. So leicht der Song aber wirkt, den Text sollte man nicht außer achten lassen. Laut Dayglow geht es nämlich um Wandel, um komische Zeiten und darum, dass Wandel okay ist, denn alles ändert sich irgendwann. Darüber hinaus sollten sich Musikfans den Namen Dayglow definitiv in ihr Notizbuch schreiben. In Fachkreisen gilt er als Next Big Thing. Nicht von ungefähr: Seine Single „Can I Call You Tonight“ hat zum Beispiel bereits 200 Millionen Streams auf Spotify bekommen und war ein Internethit. Ein Besuch in der berühmten und beliebten Late-Night-Show von US-Talker Stephen Colbert kam oben drauf. Dayglows Debütalbum folgt am 21. Mai.
Nachdem „Grass And The Sun“ klanglich schon eine Überraschung war, ähnelt die neue Mavi Phoenix-Single „Nothing Good“ wenig dem, was der Musiker vor seiner Transition veröffentlicht hat. Besonders bleibt bei der neuen Single das Gitarren-Riff am Anfang hängen, das auch der Soundtrack zu einem College-Film der 2000er sein könnte. Aber dabei bleibt es nicht. In der Mitte wechselt der Song plötzlich die Richtung und R’n’B-Klänge füllen den Raum. Die Live-Premiere feierte Mavi bei Jan Böhmermann im Staffelfinale des ZDF Magazin Royale. Die neuen Songs wecken die Hoffnungen auf den Nachfolger des Debütalbums „Boys Toys“, das 2020 erschienen ist.
Eau Rouge machen einen Roadtrip nach Österreich – und nehmen uns musikalisch mit. Die neue Single der Stuttgarter Band heißt nämlich „Vienna“ und handelt laut eigener Aussagen auf Social Media von Reisen und Heimat, von Wanderlust und Heimweh. Im Musikvideo zu „Vienna“ fahren Eau Rouge passend dazu vor einem Bergpanorama mit dem Auto, während der Song sie mit Funkpop begleitet.
Nanu, wo hat Jake Bugg denn seine Gitarre gelassen? Wer den 27-jährigen Briten etwas länger verfolgt, wird sich über seinen neuen Song „Lost“ durchus wundern. Denn eigentlich ist Jake Bugg für seine raueren Indierock-Songs bekannt, die immer irgendwo etwas nach Pub-Atmosphäre riechen. Manchmal was lauter (insbesondere auf seinem zweiten Album „Shangri La“ zu hören) und manchmal auch akustischer (wie zuletzt). Seine neue Single „Lost“ dagegen ist etwas ganz Neues. Jake Bugg bindet erstmals Elektroklänge in seinen Sound mit ein und reduziert seine Gitarre auf ein Minimum. Was beim ersten Hören vereinzelt mainstreamig klingt, entfaltet sich beim mehrmaligen Hören aber als sehr eingängiger Indiepop mit leichter Electronote. Jake Bugg wagt eine Veränderung – und die steht ihm nicht schlecht! Ob ein neues Album kommt, ist zurzeit nicht bekannt.
Neben Billie Eilish und The Kid Laroi gehört Alfie Templeman zu den bekanntesten und erfolgreichsten jungen Musiker*innen unserer Zeit. Mit seiner neuen Platte, so Alfie, wollte er etwas erschaffen, das irgendwo zwischen einer EP und einem ganzen Album steht. Mit der Mini-LP „Forever Isn’t Long Enogh“ hat er sein Ziel ziemlich gut getroffen. Teil der aktuellen Veröffentlichung ist auch der Song „Film Scene Daydream“. Mit dem Song fühlt der Brite dem Gefühl der Nostalgie bei Musik und Filmen aus den 80ern nach. Dabei ist er erst 2003 geboren, und damit erst 18 Jahre alt. Entstanden ist der Song im letzten Sommer: „This was last summer [during lockdown], and I was in a pretty weird place at the time. I was daydreaming a lot about what I could be doing right now. I was watching a lot of films, coming-of-age, high-school films like American Pie, wishing I could be in places where these films were set – dreaming of socializing.”
Bun, Patty, Soße – und fertig ist der Burger. Lofi-Gitarren und Garage-Gesang – und fertig ist der musikalische Burger. So lautet zumindest das Rezept der Wiener Band Dives in ihrer neuen Single „Burger“. Die wiederkehrende Frage im Songtext „Can you really eat a whole burger?“ bezieht sich auf Vorurteile, die Bandmitglieder beim Dating erlebt haben. Gegen diese Vorurteile kämpft die Band nicht nur im Song an sich, sondern auch im Musikvideo, das im Stil eines Videospiels gehalten ist.