BLK JKS begeistern im Studio 672
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BLK JKS begeistern im Studio 672

BLK JKS aus Johannesburg, Südafrika.Obwohl BLK JKS erst vor wenigen Wochen ihr Debütalbum namens „After Robots“ veröffentlicht haben, kann man bei ihnen keineswegs von einem Newcomer sprechen. Die vier südafrikanischen Avantgardisten machen nämlich schon seit neun Jahren gemeinsam Musik.

„Entdeckt“ wurden BLK JKS von keinem geringerem als Diplo, der die Band während seiner letztjährigen Tour drch  Südafrika als die „African TV On The Radio“ betitelte. Und spätestens seit „After Robots“  stimmen auch alle Musikjournalisten in diesen Lobgesang mit ein. Grund genug, sich die Band live anzuschauen.

Am 10. November spielten BLK JKS im recht kleinen, aber sehr gemütlichen Studio 672 in Köln.

Der Abend wurde etwas verspätet von I Heart Sharks eröffnet, einem Trio aus Berlin mit einem, wie es deutlich zu hören war, in England aufgewachsenen Sänger. Musikalisch könnte man I Heart Sharks als weniger opulente, aber dafür verstärkt elektronische Pretty Girls Make Graves beschreiben. Vor nicht mehr als 25 Leuten legten die drei Jungs einen souveränen Auftritt ab. Leider war die Atmosphäre ein wenig angespannt, was vielleicht an einem gebührenden Abstand von ein paar Metern zwischen Publikum und Bühne lag. Diese Lücke blieb den ganzen Abend lang bestehen.

Zumindest war der Keller bei BLK JKS besser gefüllt. Mit einer kleinen Begrüßung betreten die vier gutgelaunten Freunde die Bühne. Es erklang diese wunderbar einfühlsame und spannende Musik, die man nicht klar benennen kann. Die Arragements der Songs erinnern stellenweise an The Mars Volta. Und doch schaffen BLK JKS einen ganz eigenen, vorher nicht gehörten Sound – irgendwo zwischen Progressive, Dub, Reggae, Rock und Jazz.

Während „Molalatladi“ durch die gesungenen Harmonien begeistert, reißt „Banna Ba Modimo“ einen vor allem durch die abwechslungsreiche Rhythmik mit. Mindestens ebenso eindrucksvoll waren „Summertime“ und das Lullaby „Tselane“.

Dass BLK JKS mehr aus Spaß an der Freude spielten, sah man nicht nur an den leichtfüßigen Bewegungen des Gitarristen, sondern auch an den Gesichtern der einzelnen Bandmitglieder.

Im Publikum wurde aber nur hier und da getanzt. Der kopfnickende Rest der Zuschauer betrachtete die Band beim musizieren. Die Art, wie die Band per Blickkontakt untereinander kommuniziert ist einfach faszinierend: man bekam dadurch das Gefühl, wirklich an einer Jam teilzunehmen. Verstärkt wurde dieses Gefühl durch die herrliche 15-minütige Zugabe, die fast ausschließlich aus Improvisation bestand.

Zum Schluss, mach Ende dieses schönen Abends, fiel einem der Gang nach Hause doch recht schwer, denn am liebsten hätte man die ganze Nacht in dieser intimen Atmosphäre den Klängen von BLK JKS gelauscht.

Ein Beitrag von Irina Raskin.

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