Auch wenn im Nachhinein viele behaupteten, dass es nur noch eine Frage der Zeit sei, am Samstag traf im ersten Moment die Nachricht die meisten doch recht überraschend: die britische Soul-Sängerin Amy Winehouse ist im Alter von 27 Jahren in ihrem Haus in London verstorben. Vieles deutet darauf hin, dass ihr Herz aufgrund einer Überdosis Ecstasy aufhörte zu schlagen, fest scheint jedenfalls zu stehen, dass ihr exzessiver und selbstzerstörerischer Lebensstil den Ausschlag für ihren Tod gegeben hat. Was bleibt sind die Erinnerungen an ihre Suchtprobleme, ihre Eskapaden und Drogenexzesse. Was aber hoffentlich über die kommenden Jahre und Jahrzehnte überwiegt, ist der Klang ihrer Stimme, die wie keine zweite das neue Jahrtausend einleitete und Hunderte, gar Tausende junger Frauen dazu animierte, selbst ein Mikrophon in die Hand zu nehmen und sich auf den Soul und Funk der 1960er Jahre zu besinnen, und ein Revival dieser Musik loszutreten, das bis heute überdauert und von Künstlerinnen wie Duffy, Adele, Sharon Jones, aber auch von männlichen Interpreten wie Aloe Blacc, Charles Bradley oder Mayer Hawthorne weitergetragen wird.
Am heutigen Montagabend wird in einem hochschulradio-spezial nach den campus|charts (19-20 h) ab 20 h einem der größten musikalischen Talente unserer Zeit gedacht. Es wird selbstverständlich größtenteils Musik aus den beiden Alben von Amy Winehouse, „Frank“ (2003) und „Back To Black“ (2006) zu hören geben, aber auch Remixe ihrer Tracks, Features und Artverwandtes aus der Soul, Funk und R’n’B-Szene, sowie viel interessantes Hintergrundwissen zu einer viel zu früh verstorbenen Künstlerin.