„Wir wollen immer artig sein!“ – mit diesem ironisch gemeinten Schlachtruf begann das erste, offizielle Punk – Album der DDR aus dem Jahr 1989. Aufgenommen hatte es die Band Feeling B, kurz vor der Wende waren sie damit die erste Punkband die beim Staatslabel AMIGA ein Album veröffentlichen konnten, der Titel: Hea Hoa Hoa Hea Hea Hoa.
Wenig vorher wäre das noch unverstellbar gewesen – Punks wurden von der Stasi verfolgt, galten als subversiv und westlich – dekadent. Trotz alle dem hatte sich seit den frühen 80ern eine vielfältige Szene in der DDR entwickelt, die von Art- bis Proll – Punk reichte, ihre Alben heimlich in Kellern auf Kassetten einspielte und illegale Konzerte auf Hinterhöfen gab. Bands wie L´Attentat oder Schleimkeim artikulierten Kritik am SED Staat so deutlich, wie es sich City oder die Puhdys nie getraut hatten.
Eine zentrale Figur war dabei Aljoscha Rompe, Gründer, Sänger und Sonschreiber von Feeling B – in der DDR ein wichtiger Oppositioneller, nahm seine Bedeutung nach der Wende stetig ab, im Jahr 2000 starb er allein in seinem Wohnwagen.
Anlässlich des 25. Jubliäums der deutschen Wiedervereinigung und des bevorstehenden, 15. Todestages von Aljoscha Rompe schauen wir heute auf Punk in der DDR allgemein und Feeling B im Speziellen zurück. Mit dabei sind einige rare Perlen, die zum Teil bis heute nicht wiederveröffentlicht wurden.
klirrfaktor – die Musiksabotage auf der [97.1] wie immer mit Dennis Witjes und Claudio Minardi, heute ab 20 Uhr bei hochschulradio düsseldorf.